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Illustration eines Urzeit-Delfins mit langer Schnauze
Legende: Der Urzeit-Riesendelfin Pebanista yacuruna als bildliche Rekonstruktion. Jaime Bran

Neue Delfinart Schweizer Forschende entdecken Urzeit-Riesendelfin

16 Millionen Jahre alt, 3.5 Meter lang, im Amazonas zu Hause: Paläontologen der Uni Zürich ist ein überraschender Fund geglückt.

Er ist der Grösste seiner Art: 3.5 Meter misst der Flussdelfin Pebanista yacuruna, benannt nach einem mythischen Wasservolk des Amazonasbeckens. Trotz seiner Grösse – mit seiner «Schnauze» und den kleinen Augen sieht er sogar ziemlich niedlich aus. Mit einem Abstand von 16 Millionen Jahren.

Nicht verwechseln: Flussdelfine vs. Delfine

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Flussdelfine gehören zu den seltensten Walarten und sind stark bedroht. Obwohl sie ähnlich wie Delfine aussehen, sind sie nicht direkt miteinander verwandt, sondern stellen die letzten Überlebenden verschiedener Walgruppen dar, die einst unseren Planeten bevölkerten.

Die neuentdeckte Art gehört zu den Platanistoidea. Diese Delfin-Gruppe war vor etwa 24 Mio. Jahren in den Weltmeeren verbreitet. Das Forschungsteam, unter Leitung der UZH, vermutet, dass ihre Vorfahren aufgrund der beutereichen Süsswasser-Ökosysteme von dort aus ins frühe Amazonien vordrangen.

«Bei diesem im Amazonas gefundenen Fossil hatten wir einen nahen Verwandten des lebenden Amazonasdelfins erwartet – stattdessen ist der Pebanista mit den südasiatischen Flussdelfinen verwandt», so Aldo Benites-Palomino vom Paläontologischen Institut der UZH.

Ein Forscher kratzt mit einem kleinen Instrument an einem sandigen Schädel
Legende: Aldo Benites-Palomino vom Paläontologischen Institut der UZH mit dem grossen Delfinschädel des Pebanista. UZH

Vor 16 Millionen Jahren war ein grosser Teil des Amazonas-Tieflandes von Seen und Sümpfen bedeckt. Wie sich die Urzeit-Riesendelfine dort zurecht fanden? Erfahren Sie in der Infobox.

Schwimmen in Sümpfen und Seen

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Der Pebanista besitzt hochentwickelte Gesichtskämme und spezialisierte Knochenstrukturen, die mit der sogenannten «Echoortung» in Verbindung stehen. Dadurch sind sie in der Lage, bei der Jagd durch das Aussenden von hochfrequenten Lauten und das Hören des Echos zu «sehen».

Diese Fähigkeit ist für sie von grosser Bedeutung, weshalb ihre Augen verhältnismässig klein sind. Für Flussdelfine ist die Echoortung, auch Biosonar genannt, sogar noch wichtiger. Die Gewässer, in denen Pebanista lebt, sind extrem schlammig, was die Sicht behindert.

Gabriel Aguirre-Fernández, Postdoc an der UZH und ebenfalls an der Studie beteiligt, erklärt, dass Pebanista sich von Fischen ernährte, ähnlich wie andere Flussdelfinarten heute. Die längliche Schnauze mit den vielen Zähnen weist darauf hin.

Hier geht's zur Studie.

Video
Archiv: «Einstein» im Bann der Delfine (Teil 1/2)
Aus Einstein vom 02.01.2024.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 36 Minuten 40 Sekunden.

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